Sonntag, 16. September 2012

Grundeinkommens-Kongress in München, 14.-16. 09. 2012

Klasse!

Danke an das Team für die gute Organisation des Kongresses. Es gab immer genug zu trinken und zu essen, in angenehmen Räumlichkeiten, kein Tohuwabohu, wo findet was statt. Es gab genügend Informationen über den Ablauf.

Schade.

Benediktus Hardorp ist deutlich über 80 Jahre alt. Sein Vortrag zur Wirtschaft und zum Steuerwesen war wichtig und informativ. Leider passierte ihm ein Fauxpas im Diskussionsteil (man sollte nie wertend über Vertreter anderer Positionen sich äußern). Danach war die Diskussion aufgeregt, in der Luft lag etwas Negatives und ich zog es vor, das Weite zu suchen.

Bei der nächsten Veranstaltung, die ich mir ausgesucht hatte, bin ich dann vollends in den Morast getreten. So kann es passieren. Der Workshop-Anbieter stellte gleich zu Beginn des Treffens klar, ihm sei es egal, ob das Grundeinkommen eingeführt wird oder nicht, und das er die Bedingungslosigkeit des Grundeinkommens nicht gut findet.
Der Titel des Workshops suggerierte ein interessantes Thema, wo es stattdessen (ideologisch) hingehen sollte, war die Schuld der westlichen Welt an dem Elend der Weltbevölkerung, und (im übertragenen Sinne) das wir uns was schämen können, auch noch mit dem Grundeinkommen (auf Kosten anderer womöglich) uns wieder ein besseres Leben basteln zu wollen.

Um »Aufstellungen« ging es in der nächsten Veranstaltung, die ich mir ausgesucht hatte und tatsächlich, es war eine spannende, ungewöhnliche und ergebnisreiche Veranstaltung (in zwei Teilen), die methodisch andere als die üblichen Wege der Auseinandersetzung ging.    

Den Vortrag von Götz Werner habe ich verpasst. Aber ich kenne so gut wie alle Vorträge und Interviews über das Internet, als Videoaufzeichnung, Podcast oder Online-Pressebericht.

Den Sonntagvormittag wollte ich noch mitnehmen, da das Thema spannend schien und Ralf Boes ein ausgewiesener Grundeinkommens-Kenner ist und ideenreich und witzig die bGE-Idee vermitteln kann. Im Programm stand:

Wie kann der Kulturimpuls Grundeinkommen Wirklichkeit werden?
Vom praktischen Umgang mit Ideen und Idealen – Anregungen zu Vertiefung und Stärkung der Initiativarbeit - Workshop mit Ralph Boes

Es war kein Workshop! Ich hatte mich schon gewundert warum eine Kamera lief. Ralf Boes hielt einen Vortrag, was mich weitaus weniger interessierte. Die Organisatoren fanden das nicht so tragisch, Workshop oder Vortrag, was soll's. Zum Schluss kulminierte das »Unerwünschte« und »Nicht-Gebuchte«. Das Mitglied einer bGE-Initiative wollte noch was vorführen. Meine Aufmerksamkeitsbereitschaft litt jetzt schon beträchlich. Als Allerletztes sollte »World Cafe« stattfinden. Was das ist, worauf man sich da einlässt, war nicht so recht zu erfahren. - Ja und dann hatte ich genug von Angeboten, die man sich nicht aussuchen konnte, nicht das waren was sie vorgaben oder sich nicht vorab klar darstellen ließen, und bin kurz entschlossen nach Hause gefahren.

Summa summarum war ich mit einem facettenreichen Kogressablauf gut bedient.



PS:
Ich nachhinein fehlte mir der Austausch. Erfahrungen, Erlebnisse, Perspektiven der Grundeinkommens-Aktiven und -Initiativen auszutauschen. Und das sehr ausführlich. Stattdessen hatte ich eine Podiums-Diskussion, 2 Vorträge (einen weiteren Vortrag hatte ich schon weggelassen), eine Mitteilung, ein Methodenbeispiel. - Ja, vielleicht das nächste Mal.